Ich muss ja zugeben, dass ich ungeduldig bin. Besonders mit älteren Menschen, wenn sie den Wirrungen des alltäglichen Lebens aufgesessen sind. Weil ich das von mir kenne. Ich bin ganz besonders mit mir ungeduldig. Was ich nicht gleich anfassen und wegrationalisieren kann, wird konsequent und mit viel Wirbel totprokrastiniert.
Meinen Großeltern habe ich schon viel erklärt. Das Nokia-Handy, Computer, Internet. Die Symbole meines alten Notebooks habe ich für sie auf Größe 72 gestellt (<3). Meine Großeltern haben mir schon viel erklärt. Zum Beispiel, wie mensch Kartoffeln schält, wie der Garten gewässert wird oder Matheaufgaben. Ich liebe meine Oma, ich liebte meinen Opa. Zwei Menschen, von denen ich viel für mich selbst gelernt habe, die mich früher am Wochenende mit an den See nahmen, die mir zeigten, dass Kasseler aus dem Ofen etwas Wunderbares sein kann.
Heute muss ich Oma zwar manchmal zurechtweisen, dass sie sich von einem Mann nicht so behandeln lassen kann (wenn alte Menschen sich neu verlieben, oh my gosh), und auch damit habe ich wenig Geduld, aber ich muss zum Glück nicht mehr ihre Fernsehsender einstellen.
Sie: ich war schon wieder bei oma heute bis 22 uhr. ihr TV hatte verstellte sender:
„karina, wo ist denn jetzt sport 1?“
„oma, du guckst doch nie sport 1, was ist das überhaupt?“
„weiß ich auch nicht, aber es stand doch hier vorher auch auf meinem zettel“
„oma, warum hast du denn überhaupt so nen zettel, schalte doch einfach durch“
„nein, stell mir den doch bitte auch noch ein, genau wie MT(V!!!!!)“
nicht viiii. neee MT vaaauuuu
Ich: LOL
Sie: unglaublich.
Ich: und was hast du dann gemacht?
Sie: kurz mit ihr diskutiert, gemerkt, dass es nichts bringt und MTVAU eingespeichert.
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