Disclaimer: Am 5. Dezember 2006 schrieb ich Kleinstprosa über Heterobeziehungen. Gendersubversiv oder reflektiert würde ich das heute nicht mehr nennen. Aber manchmal denke ich noch immer, dass Männer heutzutage dieselben Erfüllungsansprüche und Erwartungen mit sich tragen. Frauen ebenso. Draußen, im Mainstream. Ich nannte den Text damals „Die Bedeutung des Mannes 2010“. Und ab.
Er hat nur noch einen Kopf für sie. Er schenkt ihr seinen Geist, widmet seine Seele der zwischenmenschlichen Abhängigkeit.
Seine Freunde hat er schon lange nicht mehr gesehen. Sie beschweren sich ständig, dass er keine Zeit mehr für sie hat. Aber ihm ist das egal. Sie ist wichtig. Sonst nichts.
So lange hat er um sie gekämpft. Er schickte ihr versteckte Botschaften, die ihre Sinne beeinflussen sollten. Er versuchte es mit reden. Er warf alle seine männlichen Tugenden über Bord. Er war ihr zu perfekt.
Nun ist er ihr nicht perfekt genug.
Er könnte männlicher sein.
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