Wie vielleicht wenige schon bemerkt haben, war ich vergangenen Samstag bei Radio Fritz in der Sendung Trackback zu Gast. Thema war der Post „Das Dampfschiff“. Ich stammle ein wenig, ich eigne mich nicht so gut für’s öffentliche Reden.
Ich wollte noch einmal kurz rekapitulieren, was vor sich ging. (Und vielleicht hilft das auch für den Fall, wenn taube Leser_innen in diesem Blog lesen).
Amy&Pink wurden des Sexismus bezichtigt, nicht das erste Mal. Allerdings das erste Mal, dass sie sich auch auf ihrem Blog damit auseinandergesetzt haben. „Auseinandergesetzt“ wohlgemerkt, sprüht ihr Beitrag und auch die eigene Einschaltung in die Diskussion darunter weiterhin vor Sexismus, Chauvinismus und purer Ablehnung gegenüber dieser Thematik. Genau deshalb ich meinen Beitrag verfasst. Nicht, weil die Inhalte sexistisch sind (ist ja im Netz nichts neues), sondern wie sich die Betreiber_innen dazu positioniert haben. Frauen im Autor_innenteam und eine Vorliebe für’s weibliche Geschlecht macht noch keinen Antisexisten aus Amy&Pink. Oder ein Blog, dass Selbstreflexion und -kritik kennt.
Ich habe potenziell nichts gegen Inhalte, die Frauen auf Geschlecht, Körper und Sexualität reduzieren. Das muss jede_r mit sich selbst vereinbaren können und solche Ansichten müssen respektiert werden, stellen sie doch nur _eine_ mögliche Sicht auf ein gesellschaftlich relevantes Thema dar. Wenn diese Sicht kritisiert wird, erwarte ich allerdings, dass mensch zuhören kann. Und sich eine differenziertere Sicht erzählen lässt, gerade von Menschen, die mehr zu dem Thema sagen können, als die Leute von Amy&Pink. Denn offenbar haben die keine Ahnung, was Sexismus eigentlich sein soll. Auch das ist nicht weiter schlimm, solange ich offen bin. Offen für den Wunsch der Kritiker_innen, sich auch bei Amy&Pink willkommen zu fühlen. Sexismus kann ein Ausschlusskriterium darstellen. Das haben Amy&Pink bis heute nicht begriffen und gehen dieses Risiko auch weiterhin ein, wenn ihre Reaktionen auf meinen Blogeintrag nicht mehr sind als Beleidigungen, Beschimpfungen und weitere Sexismen.
Natürlich ließe sich in dieser Sache anbringen, ob eine Kritik überhaupt sinnvoll sei, denn man könne ja weitergehen und andere Blogs lesen. Dazu wäre meine Antwort: Sind Sexismus und andere Formen der Diskriminierung von Menschen in einer Gesellschaft, die von sich behauptet Meinungsfreiheit wäre das größte Gut, weil wir über alles andere schon oft genug geredet hätten und es auch geschafft hätten, diese Machtmechanismen zu lösen, sinnvoll? Ich denke nein.
Und ja, Sachen, die andere ins Netz schreiben, nehme ich ernst. Denn ernst ist es uns nämlich in erster Linie damit, dass das, was wir hier so täglich schreiben, von anderen gelesen wird.
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