Geschlecht ist gesellschaftlich gemacht. Dass das auch für das biologische Geschlecht sex gilt – ein Postulat queer-feministischer Theorien –, kann dieser Band anhand biologischer Theorien erstmals dezidiert und differenziert belegen.
Die naturphilosophischen und biologisch-medizinischen Geschlechtertheorien unterschiedlicher Zeitabschnitte (Antike, beginnende Moderne, Gegenwart) werden dargestellt und mit gesellschaftlichen Geschlechterordnungen in Verbindung gebracht. Heinz-Jürgen Voß führt die miteinander ringenden Positionen differenziert aus und zeigt: Mit prozessorientierten Betrachtungsweisen sind in biologischen Theorien viele Geschlechter denkbar – statt nur zwei oder drei.
Das Buch von Heinz-Jürgen Voß ist ab jetzt im Handel erhältlich. Auf der Seite des Verlags kann der geneigte Leser sich eine kostenlose Leseprobe als PDF herunterladen. Spannend für all diejenigen, die sich nicht mit Dekonstruktionstheorien aus soziokultureller Perspektive zufriedengeben wollen/können oder aber gar bisherige biologische Erkenntnisse als Mutter aller Weisheiten heranzitieren.
Dank an Florian für den Hinweis.
Für noch mehr „Biologieerkenntniskritik“ aus naturwissenschaftlicher Perspektive empfehle ich Sigrid Schmitz, die sich u.a. mit der Frage beschäftigt, ob Männer- und Frauengehirne wirklich so unterschiedlich sind, wie stets postuliert. Ein kleiner Einstieg von 2002 und dann dieses Buch von 2006 [PDF]
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