Ist es nicht bemerkenswert, dass Deutschland es in 25 Jahren nicht geschafft hat, Geschlechtergerechtigkeit herzustellen, dafür innerhalb von fünf Jahren im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine eigene Abteilung für Männer- und Jungenförderung einzurichten und mit Aufgaben zu betreuen sowie weitreichende Studien zur angeblichen Benachteiligung von Jungen/jungen Männern in der Bildung durchzuführen, auszuwerten, etc?
Ist es nicht bemerkenswert, dass dafür extra eine Stelle eingerichtet wurde, obwohl sich das entsprechende Bundesministerium sich 1980 dazu verpflichtet hat, aktive Gleichstellungspolitik zu betreiben? Ist es nicht bemerkenswert, dass halb Deutschland unter dem Begriff Gender Mainstreaming seit seiner Einführung in den frühen 90ern nichts als Quotenregelung für Frauen versteht und diese dann noch fröhlich in „Frauen kriegen die Jobs nur, weil sie Frauen sind“ umdeutet, obwohl sich Deutschland dazu verpflichtet hat, Aufklärungsarbeit zu betreiben, was Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellungspolitik eigentlich bedeutet?
Und ist es letztendlich nicht bemerkenswert, dass in den besagten Studien über die Benachteiligung von Jungen und jungen Männern in der Bildung kaum bis nichts darüber erwähnt wurde, dass hauptsächlich Jungen, junge Männer mit Migrationshintergrund und/oder aus bildungsfernen Schichten kommend, von diesen Benachteiligungen betroffen sind? Dass diese Benachteiligungen nicht allein eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, sondern in der Verschränkung der Merkmale Gender/Race/Class ist? Dass diese intersektionelle Form der Diskriminierung struktureller/institutioneller Natur von staatlicher Seite so gewollt ist?!
Na klingelt’s? Richtig! Sie haben erkannt, dass hier eine benachteiligte Gruppe von Menschen von einer konservativen Regierung instrumentalisiert wird, um der Geschlechtergerechtigkeit Lebe wohl zu sagen.
Sie haben auch erkannt, dass hier eine benachteiligte Gruppe von Menschen von einer konservativen Regierung zu einer Sorte Mensch degradiert wird, die sie nicht ist: weiß und Mittelklasse. Und damit verschwindet hinter einer Sorte Mensch, von der die Bundesregierung und viele deutsche Bundesbürger glauben/glaubhaft zu machen versuchen, diese sei (unterschieden in Mann und Frau) DIE deutsche Bevölkerung, der sich alle als „anders“ definierten anzupassen haben. Sowas nennt die Bundesregierung dann Integration oder Chancengleichheit. Und der hohle Mob spricht weiterhin von Gender-Ideologie und feministischem Wahnsinn.
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Der Ausschuss nimmt die Schwierigkeiten des Vertragsstaates bei der Umsetzung seiner Strategie bezüglich der Geschlechtergerechtigkeit zur Kenntnis, bedauert jedoch, dass diese Schwierigkeiten im Berichtszeitraum zu einer Veränderung seiner Gleichstellungspolitik geführt haben. Insbesondere ist der Ausschuss besorgt, dass die Arbeitsstrukturen zur ministerienübergreifenden Koordinierung der Umsetzung des Leitprinzips Geschlechtergerechtigkeit abgebaut worden sind.
Zitat aus den Concluding Observations des CEDAW-Ausschusses der UN vom 10.2.2009 [PDF]
Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women (CEDAW)
Zum Staatenbericht entstanden Parallelberichte der Allianz von Frauenverbänden [PDF], des deutschen Juristinnenbunds, des Vereins Intersexueller Menschen / XY-Frauen und der Interessengemeinschaft Menschenrechte und Transsexualität. Leider sind die PDFs dazu im Netz nicht mehr verfügbar, flossen aber zu einem sehr großen Teil in die Concluding Observations des UN-Fachausschusses ein (Link s.o.).Fehlende Links sind nun nachgetragen. Vielen Dank auch an Kim in den Kommentaren!
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